Im Oktober des vergangenen Jahres erlebte Helmut Oestreich dramatische Minuten. Während eines Tennisspiels in Michelstadt setzte plötzlich sein Herz aus, und sein Leben hing am seidenen Faden. Ute Krieger-Griebe, die auf einem benachbarten Platz spielte, bemerkte die Notsituation und handelte sofort. Mit einer Herzdruckmassage brachte sie Oestreichs Herz wieder in Gang und rettete ihm damit das Leben. Ministerpräsident Boris Rhein hat sie dafür nun öffentlich gewürdigt. Landrat Frank Matiaske überreichte ihr kürzlich in Anwesenheit von Helmut Oestreich eine Urkunde und bedankte sich persönlich bei ihr für ihren vorbildlichen Einsatz: „Gut, dass Sie zur Stelle waren.“
„Ja, ich bin Ute Krieger-Griebe unendlich dankbar“, sagte Helmut Oestreich während der kleinen Feierstunde im Landratsamt. „Sie hat schnell reagiert und genau das Richtige gemacht.“ Krieger-Griebe weiß, dass bei einer solchen Rettung „keine Zeit verstreichen darf“. Sie begann sofort mit der Herzdruckmassage, bat jemanden, den Notruf abzusetzen, und wies eine weitere Person an, den Rettungswagen einzuweisen.
Dieser war glücklicherweise sehr schnell vor Ort. Ob Zufall oder Schicksal: Der Rettungswagen war bereits unterwegs und befand sich in der Nähe des Tennisplatzes. Die Leitstelle wies das Fahrzeug sofort von einem weniger dringenden Einsatz zu Helmut Oestreich um, wie der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Bernhard Krakowka, berichtete. Zwei weitere Rettungswagen und ein Notarzt waren ebenfalls unterwegs, um die Rettungskräfte zu unterstützen. Sie kämpften weiter um Oestreichs Leben, bevor er ins Krankenhaus gebracht werden konnte.
Dr. Krakowka betonte, dass in solchen Notfällen nur eine engmaschige Rettungskette Leben retten kann. „Hier sind vor allem die ersten Minuten entscheidend, das heißt die Hilfe von Angehörigen, Passanten oder Schul- und Werkssanitätern.“ Die Leitstelle unterstützt, indem sie im Falle eines Notrufs telefonische Anleitungen zur Reanimation gibt. Dies war auch Ute Krieger-Griebe angeboten worden, aber als ehemalige Pflegedienstleiterin wusste sie bereits, was zu tun war. „Das war ein großes Glück, aber das ist nicht immer der Fall, daher kann eine telefonische Anleitung zur Reanimation enorm wichtig sein“, so Krakowka. „80 Prozent solcher Notfälle passieren im häuslichen Umfeld.“
Er hob auch die Bedeutung weiterer Glieder der Rettungskette hervor, wie das Voraushelfersystem im Odenwaldkreis, die Rettungswagen und Notärzte, bis hin zur klinischen Behandlung und späteren Betreuung durch einen Hausarzt. „Bei Helmut Oestreich haben all diese Glieder der Kette funktioniert.“
Landrat Matiaske dankte allen, die im Rettungsdienst, bei den Feuerwehren und im Katastrophenschutz tätig sind. „Wir haben im Odenwaldkreis viele engagierte Haupt- und Ehrenamtliche, die eine unendlich wichtige Arbeit verrichten.“
Ute Krieger-Griebe wohnt in Bad König. Daher richtete auch Bürgermeister Axel Muhn seinen Dank an sie: „Sie haben schnell und entschlossen reagiert. Das verdient großen Respekt.“