In den Straßen von Unterliederbach wächst ein junger Mann heran, der nicht nur von einer Fußballkarriere träumt, sondern entschlossen ist, diesen Traum wahr werden zu lassen. Kemal Eren, geboren am 15. Januar 2004 in Frankfurt, hat türkische Wurzeln aus Mersin und Ordu und ist auf dem besten Weg, ein Vorbild für viele junge Menschen zu werden.
Aufgewachsen in Unterliederbach, zeigt Kemal seit seiner frühen Kindheit eine tiefe Leidenschaft für den Fußball. Bereits im Alter von acht Jahren trat er seinem ersten Verein, Germania Schwanheim, bei. Der Wendepunkt seiner jungen Karriere kam jedoch bei einem Turnier in Kelsterbach. „Kemal nahm den Ball und erzielte sofort ein Tor“, erinnert sich sein Vater stolz. „In diesem Moment wusste ich, dass Fußball seine Berufung ist.“
Kemal ist ein junger Mann, der das Leben genießt. Er geht gerne spazieren, spielt in seiner Freizeit Fußball und hält sich regelmäßig mit Fitnesstraining in Form. Trotz seines aktiven Lebens beschreibt er sich als zurückhaltend, auch wenn er gerne unter Menschen ist. Ein Buch, das ihn besonders geprägt hat, ist die Biografie „Ich bin Zlatan Ibrahimovic“. „Diese Geschichte hat mir gezeigt, was man mit harter Arbeit und Entschlossenheit erreichen kann“, sagt Kemal.
Neben dem Sport ist es Kemal wichtig, ein Vorbild für andere zu sein und sie von negativen Einflüssen fernzuhalten. „Es macht mich glücklich, wenn ich durch meine Karriere anderen helfen kann“, erklärt er. Während eines Spaziergangs durch Höchst und Unterliederbach zeigt er auf die Herausforderungen, denen viele seiner alten Freunde gegenüberstehen. „Es macht mich traurig zu sehen, wie viele aus einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krise nicht herauskommen wollen“, sagt Kemal. „Ich bin stolz darauf, meine Ziele trotz aller Hindernisse vor Augen zu haben.“
Kemal hat kürzlich sein Abitur abgeschlossen und ist nun seit fast einem Monat bei einem Zweitligisten und einer rangführenden Mannschaft, dem Kapfenberger SV in Österreich. Er träumt davon, eines Tages bei der WM oder EM für die türkische Nationalmannschaft zu spielen.
Sein Vater, der ihn immer unterstützt hat, ist stolz auf die Entschlossenheit und den Einsatz seines Sohnes. „Erfahrungen sind wichtig, jeder muss im Leben Höhen und Tiefen haben, um kämpfen zu lernen“, sagt er. „Eltern sollten ihre Kinder immer unterstützen, denn wenn die Kinder glücklich sind, sollten es auch die Eltern sein.“
Sein Bruder erinnert sich daran, wie Kemal schon mit 14 Jahren früh morgens joggen ging, ohne Bescheid zu geben. Diese Disziplin und Hingabe haben ihn zu dem Spieler gemacht, der er heute ist. Kemal hat zwei Jahre in einem Trainingslager in der Türkei verbracht und dort unvergessliche Momente erlebt, einschließlich des verheerenden Erdbebens im Februar 2023. „Ich bin dankbar und glücklich, in Frankfurt aufgewachsen zu sein“, reflektiert er.
Der junge Linksaußen, der in der U21 des SV Waldhof Mannheim spielte, begann seine Karriere bei Germania Schwanheim und spielte auch für den FSV Frankfurt. Mit Tränen in den Augen betont er: „Es prägt mich am meisten, dass viele aus meinem Umfeld Träume haben, aber in die Kriminalität abrutschen. Es war nicht einfach, aber ich habe es geschafft, einen anderen Weg zu gehen.“
Während des Interviews genießt Kemal einen Salat und ein Glas Wasser, bereit für die nächsten Schritte in seiner Karriere. Die Fußballwelt sollte gespannt sein – ein neuer Stern ist am Aufsteigen.