Die Staatsanwaltschaft Hanau ermittelt wegen Mordes, nachdem ein V-Mann vermutlich enttarnt, gefoltert und ermordet wurde.
Der V-Mann soll nach Angaben des WDR und NDR für die Frankfurter Kriminalpolizei unterwegs gewesen sein.
Aleksandar K. verendete auf grausame Weise, er war ein V-Mann der Frankfurter Polizei. Der 33-Jährige Serbe aus Offenbach wurde Ende Juni 2022 in der Ferienanlage „Golden Beach“ in der südspanischen Stadt Marbella tot aufgefunden. Er wurde an einen Stuhl gefesselt, um den Kopf und Hals wurde eine Plastiktüte gewickelt und mit zwei Schüssen in den Hinterkopf getötet. Hinweise deuten darauf hin, dass auch K. als Informant der deutschen Polizei enttarnt wurde. Vermutungen der Ermittler deuten auf Folterungen vor seinem Tod hin. Die flüchtigen Täter sollen aus Deutschland stammen. Die Staatsanwaltschaft Hanau ermittelt wegen Mordes.
Aleksandar K. soll für die Kriminalpolizei Frankfurt tätig und auf mehrere Gruppen angesetzt gewesen sein, die mit Betäubungsmitteln ihr Geschäft durchführen, das zeigten Recherchen des WDR und NDR. Weitere Informationen zeigen, dass der V-Mann selbst größere und regelmäßige Transporte von verschiedenen Betäubungsmitteln aus Spanien und den Niederlanden nach Deutschland durchführte. Gegen den Serben wurde bereits 2020 in Gießen ein Ermittlungsverfahren wegen der unerlaubten Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge geführt, dass mittlerweile eingestellt wurde. Alexander K. soll gemeinsam mit Rechtsanwalt Benjamin D. Transporte aus Spanien nach Deutschland koordiniert haben. Hierbei half ihm sein Frankfurter Speditionsunternehmen. Benjamin D. soll als Kundenbetreuer und Berater verantwortlich gewesen sein, der V-Mann für die Logistik und die Verwaltung. Die Kommunikation verlief via verschlüsselten Handys der Marke SkyECC. Ein mutmaßlicher Drogendealer muss sich aktuell in Gießen vor Gericht verantworten, auch mit ihm soll es Geschäftsbeziehungen gegeben haben. Einige Drogentransporte sollen zwischen K. und dem Beschuldigten 2021 koordiniert worden sein. Der V-Mann K. äußerte sich nicht gegenüber der Polizei und machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Kommunikationsverläufe von Datenträgern sollen gelöscht worden sein. Dazu äißerte sich weder die Polizei, noch die Staatsanwaltschaft.
Die Arbeitsgruppe, die für Menschliche Quellen in der Frankfurter Polizei zuständig ist, soll aufgelöst worden sein. Die weitere Tätigkeit in dem Feld wurden untersagt.
Einige Innenpolitiker der hessischen Opposition fordern Aufklärung. W-Fragen über die Tätigkeit von K. sollen offengelegt und ermittelt werden. Fragen über seine Sicherheit und die genaue Arbeit sollen durch Innenminister Peter Beuth (CDU) im Innenausschuss aufgeklärt werden. Eine Partei (FDP) des hessischen Landtages hört zum ersten Mal vom Vorfall.