Zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten, nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung hat der Kreis Bergstraße im Jahr 2020 das Netzwerk Ortsnahe Versorgung Ried (NORIE) ins Leben gerufen. Die Städte und Gemeinden Biblis, Bürstadt, Einhausen, Groß-Rohrheim, Lampertheim und Lorsch schlossen sich zusammen, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln. Gefördert durch das Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz (ehemals Hessisches Ministerium des Innern und für Sport) konnte ein bedeutender Beitrag zur Weiterentwicklung der regionalen Gesundheitsstrukturen geleistet werden. Zum Abschluss der interkommunalen Vereinbarung wurde nun in einer offiziellen Veranstaltung Bilanz gezogen und ein Ausblick auf künftige Maßnahmen gegeben.
Wertschätzung und Dank für das Engagement
Landrat Christian Engelhardt betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Ich möchte allen Akteurinnen und Akteuren herzlich für ihren Einsatz danken. Gerade bei einem so essenziellen Thema wie der Gesundheitsversorgung ist interkommunale Kooperation von großer Wichtigkeit.“ Er übermittelte zudem ein schriftliches Grußwort der Hessischen Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, Diana Stolz. Sie war während der Gründung von NORIE als Gesundheitsdezernentin tätig und hob hervor: „Eine flächendeckende, hochwertige Versorgung entsteht vor Ort. Mit NORIE wurde ein bedeutender Schritt in Richtung einer verbesserten medizinischen Versorgung gemacht. Es gilt nun, die gewonnenen Erkenntnisse weiterzuentwickeln.“
Erfolge und Perspektiven der Gesundheitsversorgung
Angelika Beckenbach, Erste Kreisbeigeordnete und aktuelle Gesundheitsdezernentin, lobte die erreichten Meilensteine: „Mein Dank gilt allen Beteiligten, die NORIE durch Engagement und Fachwissen zu einem erfolgreichen Projekt gemacht haben. Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam die medizinische Versorgung unserer Region aktiv gestalten.“
Jennifer Jarke, Fachbereichsleiterin Gesundheitsversorgung am Gesundheitsamt des Kreises Bergstraße, gab einen Einblick in zentrale Projekte und gesetzliche Rahmenbedingungen. Der Fachbereich analysiert Versorgungsbedarfe, fördert Gesundheitsprogramme, organisiert Gesundheitskonferenzen und unterstützt die Nachwuchsgewinnung im medizinischen Bereich. Enge Kooperationen bestehen u. a. mit dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Goethe-Universität Frankfurt am Main zur Förderung von Medizinstudierenden.
Ein Meilenstein: PauLa – Psychosoziale Fachkraft auf dem Land
Ein besonderer Erfolg von NORIE ist die Implementierung der Psychosozialen Fachkraft auf dem Land (PauLa). PauLas bieten Verweisberatung für Seniorinnen und Senioren ohne Pflegegrad an, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Die regional tätigen PauLas Christina Adler-Schäfer und Michaela Weber setzen sich mit gezielten Projekten für Gesundheitsförderung, Prävention und die Steigerung der Selbstbestimmung im Alter ein. Durch ihre Arbeit werden Versorgungslücken in den Kommunen effektiv minimiert.
Zukunftsorientierte Gesundheitsprojekte
Bei der Abschlussveranstaltung stellte Christina Adler-Schäfer verschiedene Initiativen vor, darunter Sturzprophylaxekurse, die Wanderausstellung „Was heißt schon alt?“ und das Projekt „Belebte Friedhöfe“. Auch in Zukunft werden PauLas mit vielfältigen Gesundheitsprojekten aktiv bleiben, um die Gesundheitskompetenz der Seniorinnen und Senioren nachhaltig zu stärken.
Die Erkenntnisse aus fünf Jahren NORIE werden genutzt, um die Entwicklung regionaler Versorgungsstrategien weiter voranzutreiben. Die interkommunale Zusammenarbeit bleibt somit ein Schlüssel für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in der Region.