Tiere sollten niemals unbeaufsichtigt im Auto gelassen werden. Wenn es jedoch unvermeidbar ist, bieten einige moderne Elektroautos spezielle „Hundemodi“, um sicherzustellen, dass sich die Tiere im Fahrzeug wohlfühlen. Der ADAC hat diesen Haustiermodus im Tesla Model Y im Testlabor Elektromobilität in Landsberg am Lech untersucht.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen, bei denen die Klimaanlage nur bei laufendem Motor funktioniert, arbeiten die Klimaanlagen in Elektroautos elektrisch und können somit auch im abgestellten Zustand den Innenraum klimatisieren. Viele E-Autos, darunter Modelle von Tesla, Smart und Nio, bieten zusätzlich einen Hunde- oder Haustiermodus an. Dieser Modus hält eine voreingestellte Temperatur aufrecht und informiert Passanten über ein Display, dass das Tier in einem klimatisierten Auto sitzt. Bei Tesla werden zudem Sicherheitsmaßnahmen wie das Sperren der Fensterheber aktiviert, um zu verhindern, dass ein Fenster versehentlich durch das Tier geöffnet wird.
Im ADAC-Test wurde eine typische Supermarktfahrt von acht Kilometern simuliert, und der Tesla wurde anschließend in einer auf 35 Grad Celsius aufgeheizten Klimakammer geparkt. Sensoren im Innenraum und in einer Hundebox erfassten die Temperatur. Der Hundemodus schaffte es, die eingestellte Temperatur von 20 Grad Celsius sowohl mit als auch ohne Sonnensimulation konstant zu halten.
Ein Test ohne aktivierten Hundemodus zeigte hingegen, dass die Temperatur im Fahrzeug innerhalb von 30 Minuten auf fast 40 Grad Celsius anstieg. Selbst bei geöffneter Fensterspalte konnte der Temperaturanstieg nicht verhindert werden.
Obwohl die Klimaanlage leistungsstark genug ist, kann die Temperaturverteilung im Innenraum ungleichmäßig sein. Im Test schwankten die Temperaturen auf der Rücksitzbank und in der Hundebox je nach Sonneneinstrahlung zwischen 25 und 29 Grad Celsius, trotz eingestellter 20 Grad. Es wird daher empfohlen, vorab die Temperatur am Aufenthaltsort des Tieres zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Der Test zeigte außerdem, dass der Hundemodus nur bei ausreichend geladenem Akku (über 20 Prozent) aktiviert werden kann. Fällt der Ladezustand unter diesen Wert, wird die Klimatisierung nicht unterbrochen, aber Warnungen an das Smartphone gesendet. Es besteht jedoch das Risiko eines technischen Ausfalls der Klimaanlage, weshalb Tierhalter stets in der Nähe des Fahrzeugs bleiben sollten.
Der ADAC betont, dass der Hundemodus nur im Notfall genutzt werden sollte und Tiere grundsätzlich nicht im Auto zurückgelassen werden dürfen. Im Falle eines Todes des Tieres durch Hitze drohen Strafen gemäß Tierschutzgesetz.
Wenn Passanten einen Hund in einem heißen Fahrzeug entdecken, sollten sie sofort handeln, es sei denn, das Fahrzeug ist offensichtlich ausreichend klimatisiert. Ist das Tier in Gefahr und der Besitzer nicht auffindbar, muss die Polizei oder Feuerwehr informiert werden. Nur im äußersten Notfall und nach Rücksprache mit der Polizei sollte man selbst eingreifen, wobei rechtliche Konsequenzen drohen können.