Premiere am Mittwoch (7.2.) in Pfungstadt: Erstmals fand die Präventionskampagne „Crashkurs Hessen – Realität erfahren. Echt hart.“ im Landkreis Darmstadt-Dieburg statt. In der 90-minütigen Veranstaltung wurden 160 junge, noch unerfahrene Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu den Folgen schwerer Verkehrsunfälle sowie über Unfallrisiken, speziell im Zusammenhang mit Ablenkung, Alkohol und Drogen sowie überhöhter Geschwindigkeit und nicht angepasster Fahrweise sensibilisiert. Besonders beeindruckend waren die Darstellungen von Einsatzkräften, die aufgrund ihrer Tätigkeit regelmäßig mit den Folgen schwerer Verkehrsunfälle zu tun haben.
Im Kino in der Lindenstraße begrüßte Ralf Drexelius, Leiter der Verkehrsprävention der Polizei Südhessen, die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Ebert-Schule (Pfungstadt) und Albrecht-Dürer-Schule (Weiterstadt) zu der Veranstaltung, die sich speziell an Jugendliche und junge Erwachsene richtet. Diese gehören zu der am stärksten gefährdeten Verkehrsteilnehmergruppe, bei jedem fünften Verkehrsunfall ist ein Verkehrsteilnehmer unter 25 Jahre alt. Zudem werden in Hessen durchschnittlich 200 Menschen jährlich bei einem Verkehrsunfall getötet. Die Botschaft bei der Aktion war deshalb klar: Nur, wenn wir uns im Straßenverkehr an die Regeln halten, schützen wir Leben – unser eigenes und das der anderen.
In der Live-Veranstaltung führt eine Präsentation aus Bildern und Videos zur Verkehrsprävention und persönlichen Schicksalen von Unfallbeteiligten oder Hinterbliebenen den Schülerinnen und Schülern die Gefahren des Straßenverkehrs und die gravierenden Auswirkungen eines schweren Unfalls vor Augen. Stellvertretend für die einzelnen Beteiligten in der Rettungskette berichteten unter anderem der stellvertretende Fachgebietsleiter der zentralen Leitstelle des Rettungsdienstes Heiko Wiedemann, die Polizeibeamtin Britta Lifka, der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes Dr. med. Jens Büttner, die stellvertretende Stationsleitung der Intensivstation der Kreisklinik Groß-Umstadt Yagmur Demirci und der Notfallseelsorger Gerd Wagner von Erfahrungen, wie sie persönlich tragische Verkehrsunfälle mit Todesfolge oder schwersten Verletzungen wahrgenommen und erlebt haben. Den Stellenwert der Kampagne unterstrich nicht zuletzt die Anwesenheit des Bürgermeisters der Stadt Pfungstadt, Patrick Koch, der die einleitenden Worte zur Veranstaltung sprach.
Das Programm ist in drei Phasen gegliedert. In der Vorphase bereiten die verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrer die Thematik vor, indem sie zum Beispiel den Themenbereich Verkehrsteilnahme / Verkehrsunfall in passende Unterrichtsfächer integrieren. In der etwa 90-minütigen Live-Veranstaltung kommen die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe hautnah mit echten Erlebnissen und Erfahrungen in Berührung. Nach der Live-Veranstaltung werden mehrere verschiedene themenbezogene Workshops angeboten. Durch dieses 3-Phasenmodell soll eine Nachhaltigkeit erzielt werden. Das Projekt CrashKurs wurde 2010 in Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. Die Erfahrungen zeigten, dass die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer so beeindruckt von der Veranstaltung waren, dass sie noch Wochen später über das Erlebte geredet haben.
Quelle: Polizei