Zum 80. Jahrestag der Zerstörung Darmstadts im Zweiten Weltkrieg gibt es eine Reihe von Veranstaltungen, Ausstellungen, einen neuen Film und ein neues Buch unter dem Titel „TO DESTROY TOWN – Darmstadt 1944“. Oberbürgermeister Hanno Benz betont: „Beim Gedenken stehen sowohl das Leid des Krieges als auch die Mahnung, den Wert von Frieden und Freiheit zu schätzen, im Vordergrund.“
Am 11. September 2024 jährt sich der verheerende Angriff auf Darmstadt, bei dem 234 Bomber der Royal Air Force über der Stadtmitte und den angrenzenden Wohngebieten Bomben abwarfen und einen Feuersturm entfachten, der Temperaturen von über 1000 Grad Celsius erreichte. Rund 11.000 Menschen starben, und die Hälfte der Überlebenden wurde obdachlos.
Die Veranstaltungen sollen nicht nur die letzten Zeitzeugen ansprechen, sondern auch diejenigen, die aus aktuellen Kriegsgebieten nach Darmstadt geflüchtet sind. Dazu gehören Flüchtlinge aus der Ukraine sowie Schüler und Studenten mit Migrationshintergrund. „Deshalb wird das Gedenken sichtbar im Stadtbild verankert“, erläutert Benz.
Zu den geplanten Aktivitäten zählen eine historische Dokumentation im Haus der Geschichte und eine Freiluftausstellung auf dem Friedensplatz, die die Auswirkungen des Krieges für die Zivilbevölkerung verdeutlicht. Eine weitere Ausstellung, „Feuer und Asche“, zeigt in der Galerie Netuschil Kunstwerke, die die Zerstörung Darmstadts reflektieren.
Ein neuer Film und ein neues Buch beleuchten ebenfalls die Ereignisse von damals. Der Film „Achtzig Jahre danach“ von Christian Gropper und Barbara Struif zeigt, wie Darmstädter Schüler mit dem Luftangriff und seinen Folgen umgehen; die Premiere findet am 10. September 2024 statt. Das Buch „TO DESTROY TOWN – Darmstadt 1944“ von Dr. Peter Engels und Klaus Honold bietet einen historischen Überblick und geht auf die nachhaltigen Wunden ein, die der Angriff hinterlassen hat.
Die zentrale Gedenkveranstaltung ist ein Ökumenischer Gottesdienst am 11. September 2024 um 19 Uhr in der Stadtkirche, gefolgt von einer Kranzniederlegung auf dem Waldfriedhof und einem Gedenkgang zum Mahnmal auf dem Kapellplatz.
Zusätzlich finden zwei Konzerte statt: Am 12. September wird das „Quatuor pour la fin du temps“ von Olivier Messiaen in der Stadtkirche aufgeführt, begleitet von Textbeiträgen der Erich-Kästner-Schule. Am 15. September gibt es ein Konzert mit Werken jüdischer Komponisten in der Pauluskirche. Vorträge und Führungen, unter anderem zu ehemaligen Bunkeranlagen, ergänzen das Programm.
Studenten der Hochschule Darmstadt arbeiten an Entwürfen für eine neue Gedenkstätte, die die bisherige Brandnacht-Stele ersetzen soll. Diese Entwürfe werden im September präsentiert.
Das Gedenkprogramm wird von der Bürgerstiftung Darmstadt finanziell unterstützt. „Wir sind der Bürgerstiftung und allen weiteren Unterstützern sehr dankbar“, sagt Oberbürgermeister Benz.
Ein Flyer mit allen Veranstaltungen wird ab dem 28. Mai 2024 im Darmstadt Shop, bei der Bürgerinformation und an weiteren Stellen erhältlich sein. Alle Informationen sind auch online auf der Webseite www.darmstadt.de/destroytown zu finden.