Eine weitere Qualifizierung für Personal an Ganztagsschulen im Kreis Groß-Gerau ist am Mittwoch, 17. April, mit der Übergabe der Zertifikate zu Ende gegangen. In der Fortbildungsreihe wurden zehn Mitarbeiterinnen ohne formalen pädagogischen Abschluss in pädagogischen Grundlagen geschult; sie haben sich qualifiziert für den Einsatz im Ganztag. Sie durchliefen 104 Unterrichtseinheiten und zwei Reflexionstreffen. Ihre erarbeiteten Projekte präsentierten sie zum Abschluss in der Caféteria von Schloss Dornberg.
Landrat Thomas Will und Dr. Stefan Hebenstreit dankten den engagierten Frauen und hoben die gute Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Bildung und Schule der Kreisverwaltung und der Kreisvolkshochschule als Träger der Fortbildungsmaßnahme hervor. „Weil ab 2026 der Rechtsanspruch auf Betreuung im Ganztag greift, ist es auch für uns als Kreis immer wichtiger, Personal mit hinreichender Qualifikation und in ausreichender Zahl zu finden – oder eben selbst auszubilden“, sagte Landrat Will. „Im pädagogischen Alltag gibt es immer wieder herausfordernde Situationen, auf die wir sie bestmöglich vorbereiten möchten.“
Durch die Fortbildungsreihe erhalten die Teilnehmerinnen Handwerkszeug aus z.B. den Bereichen der (gewaltfreien) Kommunikation, zum Thema der Verhaltensauffälligkeiten, aus dem Bereich der pädagogischen Grundlagen sowie Wissen über den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan. Auch Methoden aus dem Bereich der Selbstreflexion und Reflexion der eigenen Rolle sind Thema.
Interessiert ließ sich der Landrat die spannenden Abschlussprojekte erklären, in denen es immer darum ging, die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und ihnen auf ihrem Weg beim Lernen und Heranwachsen zu helfen. „Ganztag bietet eine große Chance, Kindern auf anderer Ebene zu begegnen, sie zu begleiten und etwaige Spannungen aus dem (teils) stressigen Schulalltag aufzufangen“, betont der Landrat.
Jessica Garofalo (Goetheschule Groß-Gerau) präsentierte ihre Lego AG für die Grundstufe. Heike Wenner und Andrea Diehl (Grundschule Crumstadt) hatten sich mit „Lernen mit allen Sinnen“ befasst. Ümran Güngör (Georg-Mangold-Schule Bischofsheim) stellte das ihr Thema Medien im Ganztag vor. Francesca Montedoro (Schwarzbachschule Nauheim) will die Tanz AG ins Leben rufen. Sonja Huk (Nordschule Groß-Gerau) hat eine Ferienbetreuung geplant. Ulrike Schäffer (Wilhelm-Arnoul-Schule Walldorf) entwickelte ein Konzept für den Stuhlkreis zum Wochenausklang. Alke Senßfelder (Pestalozzischule Büttelborn) referierte zum Thema der gewaltfreien Kommunikation. Bei Sandra Scholtyssek (Schwarzbachschule Nauheim) ging es um Selbstbehauptung. Lovina Gröber (Bürgermeister-Klingler-Schule Mörfelden) nannte ihr Projekt „Die Kinderstunde“ (Partizipations-Angebot). Sie alle wollen das, was sie in der Fortbildung entwickelt haben, nun auch umsetzen.
Aktuell hat der Kreis Groß-Gerau rund 180 Mitarbeiter*innen an den Schulen (fast dreimal so viele wie 2017/18), dazu FSJ-Kräfte und PivA- Auszubildende. Aktuell gibt es im Kreis 30 Ganztagsschulen, davon 24 Schulen in eigener Trägerschaft. Im Kreis leben rund 8300 Grundschüler*innen, davon ungefähr 3700 mit Betreuungsplatz. Auch an den weiterführenden Schulen, nicht nur an den Grundschulen, wird die Präsenz des Kreises im Ganztag zunehmen.
Quelle: Kreis Groß-Gerau