Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat „Ampel-Aus“ zum Wort des Jahres 2024 gewählt. Dieser Begriff spiegelt den spektakulären Bruch der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP wider und prägt die politische Diskussion des Jahres. Auf Platz zwei der Rangliste landete „Klimaschönfärberei“, das kritische Schlagwort für beschönigende Klimaschutzmaßnahmen, insbesondere von Unternehmen. Der dritte Platz ging an „kriegstüchtig“, ein Begriff, den Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beim Drängen auf die Modernisierung der Bundeswehr in die Debatte einbrachte. Die zehnköpfige Jury, bestehend aus Sprachwissenschaftlern und Medienexperten, wählte die Begriffe aus fast 2.500 Einsendungen, darunter Vorschläge aus der Bevölkerung und den Medien. Nicht die Häufigkeit, sondern die Signifikanz und Popularität der Wörter waren entscheidend.Seit 1971 zeichnet die GfdS prägende Wörter des Jahres aus, um sprachlich auf das gesellschaftliche Geschehen zurückzublicken. 2023 hatte „Krisenmodus“ diese Auszeichnung erhalten, gefolgt von „Antisemitismus“ und „leseunfähig“.Die GfdS mit Sitz in Wiesbaden versteht sich als unabhängige Institution zur Förderung und Erforschung der deutschen Sprache. Mit der Wahl der Wörter des Jahres setzt sie ein Zeichen für die kulturelle und politische Entwicklung im Land.