Die ikonische Traubeneiche südlich der Hirtenstraße in Wiesbaden-Sonnenberg, bekannt für ihre markante Wuchsform, hat keine Zukunft mehr. Nach einem schweren Schaden durch Nassschnee im letzten Winter ist die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben. Nun steht die Fällung des Baumes bevor – ein Verlust für Natur und Landschaft.

Schaden durch Nassschnee und Schädlingsbefall

Die alleinstehende Traubeneiche, die seit rund fünf Jahrzehnten die Passanten erfreute und sogar als Werbeträger für die Marke „Danke“ diente, wurde im Winter 2023 durch schweren Nassschnee stark beschädigt. Ein Teilausbruch der Krone schwächte den Baum erheblich. Seitdem haben Schädlinge den Stamm befallen, und der Gutachter stellte massive Schäden fest.

„Um den Baum auch nur annähernd wiederherzustellen, wären umfangreiche und kostspielige Maßnahmen nötig, die der Eigentümer tragen müsste,“ so das Pressereferat der Stadt Wiesbaden.

Totholz als Lebensraum für bedrohte Insekten

Trotz der Fällung soll das verbleibende Holz auf der Wiese bleiben und als Lebensraum für Insekten wie den gefährdeten Hirschkäfer dienen. Dieser steht unter dem Schutz der europaweiten Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH). Das nahe gelegene Goldsteintal ist als FFH-Gebiet ausgewiesen und bietet wichtigen Schutzraum für heimische Arten.

Verlust für die Landschaft

Neben seiner Bedeutung für die Natur prägte die Eiche auch das Landschaftsbild in Sonnenberg. „Ein Verlust des Baumes wäre sehr bedauerlich“, äußerte sich das Pressereferat. Dennoch liegt die Entscheidung über das Schicksal des Baumes letztlich beim Grundstückseigentümer und somit ist auch eine Hundertprozentige Fällung des Baumes noch nicht gesichert.

Die Eiche bleibt für viele Wiesbadener ein Symbol für Beständigkeit und Naturschutz. Ihre Entfernung markiert nicht nur das Ende eines imposanten Baumlebens, sondern auch einen Eingriff in das gewohnte Landschaftsbild der Region.