Wer aus Naurod, Rambach, Niederhausen oder von der A3 in die Innenstadt will, fährt meist durch Wiesbaden-Sonnenberg genauer gesagt über die Rambacher Straße, die Schlagstraße und weiter Richtung Danziger Straße. Genau dort, auf der Schlagstraße zwischen der Ecke Hirtenstraße/Rambacher Straße und der Gabelung zur an der An d. Stadtmauer, häufen sich massive Probleme mit Falschparkern.
Halteverbot? Ignoriert. Gehweg? Zugeparkt. Hydrant? Blockiert.
Die Schlagstraße ist ohnehin nicht besonders breit trotzdem wird sie rund um die Uhr als Parkplatz genutzt, obwohl große Teile der Strecke im Halteverbot liegen. Vom oberen Ende an der Hirtenstraße bis hinunter zur Kreuzung an der Stadtmauer stehen regelmäßig Fahrzeuge, teils halb auf dem Gehweg. Besonders problematisch: Ein Hydrant war komplett zugeparkt im Brandfall ein echtes Risiko.
Buslinie 16 auf Abwegen „Mitten in der Nacht ein lauter Knall“
Die Buslinie 16, die diese Strecke befährt, hat regelmäßig Mühe, durchzukommen. Anwohner:innen berichten, dass der Busfahrer manchmal auf den Gehweg ausweichen muss. „Beim Rauf und Runterfahren vom Bordstein gibt es jedes Mal einen lauten Knall“, erzählt eine Anwohnerin. „Das weckt uns sogar aus dem Schlaf und gehupt wird auch regelmäßig, sogar morgens um 5 Uhr.“
Vor-Ort-Beobachtung bestätigt die Beschwerden
Auch wir haben uns vor Ort ein Bild gemacht. Nahezu der gesamte Straßenrand war zugeparkt, selbst dort, wo es untersagt war. Besonders kritisch: Der Hydrant war nicht zugänglich. Zwar gab es keine blockierte Feuerwehrzufahrt, aber selbst ein normales Löschfahrzeug hätte dort kaum Platz zum Rangieren.
Feuerwehrmann warnt: “Schnelle Hilfe – nur wenn wir durchkommen”
Das Problem ist nicht neu: Bereits im Februar 2024 machte ein Wiesbadener Berufsfeuerwehrmann auf Instagram auf das Thema aufmerksam:
„Notruf 112. Wir kommen, um zu helfen wenn wir durchkommen. Die Fahrzeuge werden größer, die Parkplätze weniger. Wenn in Kurven oder an Kreuzungen geparkt wird, können große Fahrzeuge wie Löschzüge oder Drehleitern nicht mehr rechtzeitig reagieren.“
Die Situation in der Schlagstraße in Sonnenberg ist kein Einzelfall. Ähnliche Szenen gibt es in vielen Wiesbadener Stadtteilen ob in Biebrich, Dotzheim oder Klarenthal. Zu viele Autos, zu wenige Parkplätze, zu wenig Rücksicht.
Die Stadt wächst, die Fahrzeuge werden größer, und immer öfter sind Gehwege, Kreuzungen, Hydranten oder Rettungswege blockiert. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann im Ernstfall Menschenleben kosten.
Die Stadtverwaltung, die Polizei und auch die Feuerwehr stehen hier vor einer gemeinsamen Aufgabe: Mehr Kontrollen, mehr Sensibilisierung und vielleicht auch mehr Mut zu klaren Maßnahmen. Aber auch Anwohner:innen und Autofahrende sind gefragt: Wer falsch parkt, gefährdet andere.