Frankfurt-Griesheim: Neue Fußgängerbrücke – Teures Hindernis oder notwendiger Schritt?

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Vor zwei Wochen wurde in Frankfurt Griesheim die neue Fußgängerbrücke am Bahnhof feierlich eröffnet. Diese Brücke sollte die Lücke füllen, die der Abriss der „Omegabrücke“ hinterlassen hatte. Doch was als Lösung gedacht war, entwickelt sich für viele Anwohner und Pendler zu einem echten Ärgernis.

Ein erster Blick auf die Brücke zeigt ein verwinkeltes Konstrukt, das den Weg über die Gleise mit einer beeindruckenden Rampe verlängert. Die Rampe führt die Fußgänger hundert Meter in die Höhe und anschließend hundert Meter wieder hinunter. Für Menschen, die es eilig haben, oder ältere Personen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, ist dieser lange Umweg eine echte Herausforderung. Und das ist noch milde ausgedrückt.

Der Zugang zur Fußgängerbrücke ist ein Baugerüst. (Foto: Sergen Kaya)

Hinzu kommt die schlechte Beleuchtung der Brücke, die in den frühen Morgenstunden und späten Abendstunden für Unsicherheit sorgt. Dunkle Ecken und die vielen Winkel tragen nicht gerade zur Beruhigung der Passanten bei. Vor allem Frauen und ältere Menschen fühlen sich hier nicht sicher, so einige Anwohner. In der Folge bevorzugen viele Menschen, die es sich zutrauen, den direkten Weg über die Gleise, anstatt den langen und beschwerlichen Umweg zu nehmen. Dies birgt jedoch nicht nur erhebliche Gefahren, sondern macht auch die ursprüngliche Idee der Brücke ad absurdum.

Einige Ecken und Kanten. Ob diese nötig sind? (Foto: Sergen Kaya)

Nicht zu vergessen ist die Sperrung der Unterführung, die einst eine praktikable Alternative darstellte. Ohne sie und mit der neuen Brücke als einzigem Überweg, wird den Menschen in Griesheim der Weg zur anderen Seite des Bahnhofs unnötig erschwert.

Man fragt sich unweigerlich, ob hier wirklich die besten Entscheidungen getroffen wurden. Wäre ein Fahrstuhl oder eine einfache Treppe nicht ausreichend gewesen? Diese Frage stellt sich umso mehr, wenn man die Kosten bedenkt, die 5. Millionen Euro die in dieses Bauwerk geflossen sind. Der Preis, der hier aufgerufen wurde, lässt einen zweifeln, ob man nicht für das gleiche Geld eine weitaus praktikablere und benutzerfreundlichere Lösung hätte finden können.

Neue Fußgängerbrücke, statt neue Omegabrücke. (Foto: Sergen Kaya)


Der Unmut der Anwohner ist verständlich. Die neue Fußgängerbrücke erfüllt zwar ihre technische Funktion, doch sie tut dies auf eine Art und Weise, die viele Menschen nicht verstehen und die ihre Akzeptanz infrage stellt. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass in Zukunft bei der Planung und Umsetzung solcher Bauwerke mehr auf die Bedürfnisse der Menschen eingegangen wird, die sie täglich nutzen müssen. Denn eine Brücke, die zwar solide gebaut ist, aber von den Menschen nicht genutzt wird, verfehlt ihren Zweck.

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