Eine von Deutschland geleitete EU-weite Operation hat ein kriminelles Netzwerk zerschlagen, das in Menschenschmuggel, Waffenhandel und Dokumentenfälschung entlang der Balkanroute aktiv war. An den Ermittlungen, die von Europol koordiniert wurden, beteiligten sich Behörden aus Österreich, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, den Niederlanden, Polen, Serbien, dem Vereinigten Königreich und anderen Ländern. Am Aktionstag am 20. November waren über 450 Einsatzkräfte im Einsatz. Unterstützung leisteten Europol-Experten und ein von Eurojust eingerichtetes Gemeinsames Ermittlungsteam.
Die Operation führte zu 25 Festnahmen in mehreren Ländern, darunter drei besonders gesuchte Verdächtige. Ein irakischer Staatsbürger, mutmaßlicher Anführer eines Schmuggelnetzwerks, wurde im Vereinigten Königreich festgenommen. Zudem wurden 31 Durchsuchungen durchgeführt, und zahlreiche Gegenstände wie Fahrzeuge, elektronische Geräte und Bargeld sichergestellt.
Das Netzwerk, das seit 2021 aktiv war, organisierte die Schleusung von Migranten, vor allem Syrern, in die EU und bediente sich dabei lokaler krimineller Gruppen. Zielorte waren überwiegend Deutschland, die Niederlande und das Vereinigte Königreich. Die Täter agierten äußerst brutal und schreckten auch vor Gewalt gegen Migranten und rivalisierende Banden nicht zurück. Ein Vorfall in Lettland führte zum Tod zweier syrischer Frauen. Neben Menschenschmuggel war das Netzwerk auch in Geldwäsche und andere Straftaten verwickelt.
Die Täter verlangten pro Person zwischen 4.500 und 12.000 Euro, wobei die Geldtransfers über ein Hawala-System abgewickelt wurden. Insgesamt sollen über 2.200 Migranten geschleust und mehr als 3,4 Millionen Euro an illegalen Gewinnen erzielt worden sein.
Durch den internationalen Informationsaustausch konnte die Struktur des Netzwerks aufgedeckt und zentrale Akteure identifiziert werden. Der Erfolg der Operation unterstreicht die Bedeutung grenzüberschreitender Zusammenarbeit im Kampf gegen organisierte Kriminalität.