Die Freude über diese Nachricht war groß: Bund und Land wollen den Glasfaser-Ausbau im Odenwaldkreis mit zusammen 180 Millionen Euro fördern. Das war bereits Ende vergangenen Jahres bekannt geworden – nun sind die Bescheide in einer Feierstunde offiziell übergeben worden. Dazu waren am Montagabend (5.2.) Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminster für Digitales und Vekehr, und Stefan Sauer, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation, nach Erbach gekommen.
Zu der Feier hatte die Odenwald Gigabit GmbH (OGIG) eingeladen, deren Gesellschafter die Brenergo GmbH, eine Tochter der kreiseigenen Wirtschaftsförderung OREG, sowie alle zwölf Städte und Gemeinden sind. Landrat Frank Matiaske würdigte die Anstrengungen des Odenwaldkreises als „Motor des Prozesses“ sowie aller Beteiligten, „die schließlich zur erfolgreichen Einwerbung der Fördermittel führte, der größten Summe, die je in unsere Region floss“. Mit dem Geld wird der Glasfaser-Ausbau dort ermöglicht, wo die Telekommunikations-Unternehmen nicht selbst investieren wollen. Es geht in diesem öffentlich geförderten Ausbau um rund 15.100 Anschlüsse.
Matiaske dankte gemeinsam mit dem OGIG-Geschäftsführer Marius Schwabe dem Bund und dem Land Hessen für die Fördermittel: „Wir wissen es sehr zu schätzen, dass die Ausbau-Notwendigkeit für unsere Region in Berlin und Wiesbaden gesehen wird.“ Für die Bürgermeisterin und die Bürgermeister der Kreis-Kommunen äußerte sich in der Feierstunde der Reichelsheimer Bürgermeister Stefan Lopinksy dankbar für die Förderung.
Die Kommunen sind nicht nur Gesellschafter der OGIG, sondern müssen beim Glasfaser-Ausbau auch zehn Prozent der Gesamtinvestitionen von schätzungsweise bis zu 200 Millionen Euro tragen – also bis zu 20 Millionen Euro. „Ich danke den Städten und Gemeinden sehr“, betonte Matiaske. „Sie haben trotz der angespannten Haushaltslage erkannt, dass am Gigabit-Ausbau kein Weg vorbeiführt, und in den Gremien geschlossen die notwendigen Beschlüsse zur Finanzierung des Eigenanteils gefasst.“
Der Landrat verwies auch auf die Anfänge des Breitbandausbaus im Odenwaldkreis vor mehr als 15 Jahren, „den der Kreis ausschließlich aus Eigenmitteln bestritten hatte“. So wie damals, als der Kreis auf Initiative von Landrat Horst Schnur ein flächendeckendes Breitbandnetz geschaffen habe, mit Geschwindigkeiten bis zu 50 Mbit, sei er nun auch in der Einwerbung der Fördermittel in Hessen Spitzenreiter: „Wir schreiben die Erfolgsgeschichte des schnellen Internets fort, nun mit Glasfaserleitungen in jedes Haus und dadurch mit einem Quantensprung hinsichtlich der Übertragungsgeschwindigkeiten.“
Dafür habe die OGIG maßgeblich beitragen, hob der Landrat hervor, der Geschäftsführer Schwabe und allen Mitarbeitern für ihren Einsatz dankte. Schwabe zeigte sich angesichts der Bescheidübergabe mehr als zufrieden: „Wir haben in der Vorbereitung des Förderantrags alles richtig gemacht und waren bei der Vergabe im zuständigen Bundesverkehrsministerium regelrecht auf der Überholspur gelandet.“
Schwabe warb um Verständnis dafür, dass die Ausbauarbeiten mehrere Jahre dauern werden. Sie sollen spätestens bis 2030 erfolgreich abgeschlossen werden. „Ich verstehe, dass die Erwartungshaltungen in der Bürgerschaft mit Bekanntwerden der Fördersummen groß sind, aber ich bitte angesichts der Dimension des Vorhabens – wir werden auf über 600 Quadratkilometern Fläche jedes Haus direkt anschließen – alle um Geduld.“
Weitere Informationen und Ansprechpartner sind auf der OGIG-Homepage www.odenwald-gigabit.de zu finden.
Quelle: Odenwaldkreis