Am Dienstagabend gegen 21 Uhr ereignete sich am Frankfurter Hauptbahnhof ein schwerer Zwischenfall. Ein 54-Jähriger Mann zog eine Schusswaffe und feuerte zwei Schüsse auf einen 27-Jährigen Mann ab. Der erste Schuss traf das Opfer direkt in den Kopf, so Zeugenaussagen. Die Identitäten der beiden sind geklärt.
Der mutmaßliche Täter versuchte nach der Tat, sich vom Tatort zu entfernen, wurde jedoch von den Bundesbehörden festgenommen. Er ist der Polizei bereits bekannt und soll am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden.
Der Vorfall führte zu einer einstündigen Sperrung des gesamten Hauptbahnhofs. Rund 100 Einsatzkräfte waren vor Ort. Aufgrund der Schwere des Vorfalls erhöhte die Branddirektion Frankfurt ihr Einsatzstichwort auf „ManV“ (Massenanfall an Verletzten).
Die Schüsse verursachten Panik am Tatort. Mehrere Zeugen berichteten, dass einige Menschen die Flucht ergriffen, während andere vor Ort blieben. Die Polizei musste wiederholt Schaulustige vom Tatort verweisen. Die Rechtsmedizin und die Tatortgruppe trafen kurze Zeit später ein, und das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) übernahm die Ermittlungen, da es sich um ein Tötungsdelikt handelt.
Der Hauptbahnhof wurde inzwischen in den Bereichen der Gleise 1 bis 7 und 13 bis 24 wieder freigegeben. Der Einsatz wird voraussichtlich bis in die Morgenstunden andauern. Der Regional- und Fernverkehr war massiv beeinträchtigt, viele Züge wurden umgeleitet, fielen aus oder verkehrten mit erheblichen Verspätungen. Rund um den Hauptbahnhof kam es zu massiven Verkehrsstörungen, die teilweise zum vollständigen Erliegen des Verkehrs führten.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt nun gemeinsam mit dem HLKA die genauen Umstände der Tat. Informationen zu den Hintergründen und den involvierten Personen liegen derzeit nicht vor. Gegen Mitternacht beruhigte sich die Lage am Hauptbahnhof, jedoch bestehen weiterhin Verkehrsbeeinträchtigungen im nördlichen und südlichen Teil des Bahnhofs.