Die Kaffeetafel war festlich gedeckt, am Samstag, 3. Februar 2024, im Altenhilfezentrum in Mörfelden. Dort trafen sich Ingeborg Ursula Grete Kuhnke und ihre Angehörigen, um ein besonderes Jubiläum zu feiern: 101 Jahre wurde Ingeborg Kuhnke an diesem Tag. Ihr zu Ehren waren auch der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan und Bürgermeister Thomas Winkler zum Gratulieren gekommen – und waren begeistert, wie rüstig, fidel und aufgeweckt die Jubilarin ist. „Herzlichen Glückwunsch, 101 Jahre sind ein außergewöhnliches Alter“, sagte Oyan, als er mit einem Strauß Blumen, Urkunde und einem dicken Kompliment die Glückwünsche des Kreises überbrachte.
Der lockere Plausch bereitete auch dem Geburtstagskind viel Freude. Drei Generationen saßen mit am Tisch, die interessiert den Ausführungen der Uroma, Oma und Mutter lauschten. Was geht, erledigt die Jubilarin noch selbst, Waschen, Anziehen, Selbstständigkeit war ihr immer schon wichtig. „Ich bin, wie ich bin“, sagt die Seniorin mit einem verschmitzten Lächeln, „ich kann nicht anders.“ Seit gut vier Jahren lebt Ingeborg Kuhnke im Altenhilfezentrum. Die gebürtige Erfurterin, die in jungen Jahren eine Lehre als Schneiderin absolvierte, war kurz vor dem Mauerbau 1961 mit ihrem Mann in den Kreis Groß-Gerau gekommen. „Bis auf den Krieg hatte ich ein schönes Leben“, berichtete sie.
Nach dem Tod ihres Mannes Walter 2007 lebte sie bei der Tochter in einem Reihenhäuschen in Walldorf. Das Geheimnis eines langen Lebens wollte die Jubilarin nicht preisgeben. Eine robuste Konstitution ist hilfreich: Einen Treppensturz, berichtet die Tochter, hat die Mutter vor ein paar Jahren ohne nennenswerte Blessuren überstanden. Vier Kinder hat die Jubilarin großgezogen, drei Kinder sind nicht mehr am Leben, ihre Tochter Heidi Koch ist heute mit 80 eine enge Vertraute, mit der sie regelmäßig Zeit verbringt. Zwei Enkel und vier Urenkel komplettieren die Familie. Ein Ständchen zum Geburtstag gab es am Samstag obendrein. Das animierte die Jubilarin schließlich, vergnügt selbst ein Liedchen anzustimmen. „Jetzt gehe ich schon auf die 102 zu“, sagte sie lachend. „Wir besuchen Sie im kommenden Jahr wieder“, versprach Oyan beim Abschied.
Quelle: Kreis Groß-Gerau