Im Landkreis Groß-Gerau ist ein Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet worden. Um den Fundort herum wurde eine Restriktionszone mit einem Radius von etwa 15 Kilometern eingerichtet. Im Main-Taunus-Kreis (MTK) liegen die Städte Hochheim, Flörsheim, Hattersheim, Kriftel und Teile von Hofheim innerhalb dieser Zone. Dort befinden sich 18 Betriebe mit Schweinehaltung und insgesamt 243 Tieren. Eine Allgemeinverfügung regelt die erforderlichen Maßnahmen in diesem Gebiet.
Landrat Michael Cyriax erklärt: „Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen und alle Tiere, außer Haus- und Wildschweinen, völlig ungefährlich.“ Der Kreis wägt daher sorgfältig zwischen den notwendigen Maßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung und den berechtigten Interessen der betroffenen Personen und Berufsgruppen ab. „Unsere Landwirte haben in Saatgut und Düngemittel investiert und stehen kurz vor der Ernte. Wir wollen alles vermeiden, was unzumutbare Härten für die Landwirtschaft darstellen würde.“
Die Bergung verendeter Wildschweine wird ausschließlich von speziell geschultem Personal durchgeführt. Ein Kadaversammelplatz wurde in Eddersheim eingerichtet.
Hintergrund:
Bisher wurde nur ein infiziertes Wildschwein festgestellt. Der erste ASP-Fall in Deutschland wurde im September 2020 bei einem Wildschwein in Brandenburg bestätigt. Mit dem aktuellen Fall im Kreis Groß-Gerau hat das Virus nun auch Hessen erreicht.
Die Übertragung der ASP erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Kadavern infizierter Tiere, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen sowie indirekt über Fahrzeuge, Jagdausrüstung, landwirtschaftliche Geräte und Kleidung.
Eine Übertragung auf den Menschen ist nicht möglich, auch der Verzehr von möglicherweise kontaminiertem Fleisch stellt keine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar.
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