Die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung ist ein zentraler gesellschaftlicher und politischer Schwerpunkt. Besonders die Gesundheitsämter spielen dabei eine Schlüsselrolle, wie sich während der Corona-Pandemie deutlich zeigte. Ihre vielseitigen Aufgaben machten den dringenden Bedarf nach Modernisierung sichtbar. Mit dem Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), den die Bundesregierung im September 2020 ins Leben rief, wurde ein bedeutender finanzieller Impuls für die Modernisierung dieses Bereichs gesetzt. Auch das Gesundheitsamt des Kreises Bergstraße hat von diesen Mitteln profitiert und treibt im Rahmen des Modellprojekts „Digitales Gesundheitsamt 2025“ die Digitalisierung voran.
Bei einem kürzlich abgehaltenen internen Workshop wurde eine positive Zwischenbilanz gezogen. Landrat Christian Engelhardt betonte die Bedeutung des Projekts:
„Mit dem Modellprojekt legen wir den Grundstein für eine moderne, bürgernahe Verwaltung. Die nächsten Schritte sind bereits geplant, und dank zusätzlicher Fördermittel können wir die Laufzeit des Projekts bis August 2026 verlängern. Diese Modernisierung ist Teil einer umfassenden Strategie, die mit Leidenschaft vorangetrieben wird.“
Im Workshop präsentierten Verantwortliche und Fachleute, darunter die Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach und Alissa Hidalgo vom Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege, Fortschritte in sechs Teilprojekten. Besonders im Fokus standen neue digitale Dienstleistungen, die den Zugang zu den Angeboten des Gesundheitsamtes erleichtern. Dazu gehören:
– Videosprechstunden zur Beratung über sexuell übertragbare Krankheiten und HIV, die online buchbar sind.
– Eine erweiterte Möglichkeit der digitalen Terminbuchung, etwa für Belehrungen zu Lebensmittelhygiene.
– Der Ausbau bestehender Angebote wie die Online-Lebensmittelbelehrung.
Angelika Beckenbach unterstrich die zentrale Rolle der Mitarbeitenden in diesem Prozess:
„Die Digitalisierungsmaßnahmen sollen einen direkten und effizienten Zugang für Bürgerinnen und Bürger schaffen. Dafür sind engagierte Mitarbeitende essenziell, die aktiv an der Transformation mitwirken.“
Das Modellprojekt wird seit 2022 mit 1,028 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert und durch die EU im Rahmen von NextGenerationEU finanziert. Neben neuen Services umfasst es die vollständige Dokumentation aller internen Prozesse, eine Digitalisierungsstrategie und ein Fortbildungskonzept für Mitarbeitende, um den digitalen Wandel nachhaltig zu verankern.
Mit diesem Ansatz rückt das Gesundheitsamt des Kreises Bergstraße seinem Ziel näher, als Vorbild für eine zukunftsfähige, digitale Verwaltung zu dienen.