Frankfurt: Polizeigewerkschaft fordert strenges Vorgehen gegen Randalierer – Erste Ermittlungsergebnisse der SOKO

Am Samstagnachmittag, gegen 17:45 Uhr, vor Beginn des Heimspiels der Eintracht Frankfurt gegen VfB Stuttgart, kam es bei der Zugangskontrolle am Block 40 zu Auseinandersetzungen zwischen Fußball-Fans und dem Ordnungsdienst des Stadions.

Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Jens Mohrherr „Es muss jetzt Schluss sein mit Appellen, es muss gehandelt werden. Der Staat muss Kante ziehen und Flagge zeigen.“ Am Sonntagabend veröffentlicht die Polizei Frankfurt via Kommunikationsplattform „X“ (ehem. Twitter) ein Zwischenergebniss: 59 Ordner und 57 Polizisten sind verletzt worden. Der Polizei liegen keinerlei Kenntnis über weitere Verletzten vor. Die Polizei erklärt weiterhin, dass vor den Ausschreitungen keinerlei Einsatzkräfte, weder in zivil noch in Uniform im oder vor dem Block 40 aufhielten.

Die Polizei Frankfurt revidiert ihre Mitteilung auf der Kommunikationsplattform „X“ (ehem. Twitter“ „Auf dem Stadiongelände suchten rivalisierende Fangruppen zunächst die Eskalation untereinander, gingen dann beim Einschreiten unserer Einsatzkräfte dazu über, diese vehement anzugreifen.“ Nach Ermittlungen der Sonderkommission hielt ein Qualitätskontrolleur des Ordnungsdienstes eine „ticketlose“ Person fest, die sich Zugang zum Block 40 gewähren wollte. Personen aus der nähreren Umgebung sollen sich solidarisiert und den Ordnungskontrolleur angegriffen haben. Nach Ankunkft der ersten Einsatzkräfte der Polizei, sind diese durch ca. 300 teils vermummten Personen angegriffen worden. Die Auseinandersetzung zwischen der Personengruppe und Polizei sollen ca. 30 Minuten angedauert haben. Gegenstände wie Flaschen, Becher, Pyrotechnik, Absperrgitter und Eisenstangen sind auf die Einsatzkräfte geschleudert worden.

Eine umstrittene Rauchwolke die ins Stadioninnere zog, ist der Entschluss mehrerer missbrauchter Feuerlöscher. Die Polizei wendete Zwangsgewalt mit körperlicher Gewalt, Reizgas und Schlagstöcken ein. Durch erhöhte Stärke an Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei, Pferdestaffel, einem Wasserwerfer und Diensthunden konnte die Situation beruhigt werden.

Die Polizei konnte sieben Personen festnehmen. Gegen diese werden unterschiedliche Ermittlungen unter anderem wegen Landfriedensbruch, schwerem Landfriedensbruch, Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung und tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte geführt.

Die Anzahl an ambulant im Krankenhaus behandelten Beamten stieg in der Nacht auf acht an. Alle konnten entlassen werden. Hämatome, Prellungen, Verletzung der Sehnen- und Bänder, sowie Augen- und Atemwegsreizungen trugen 57 Beamte mit sich.

Die Sonderkommission vernahm am Sonntag fünf Zeugen, sicherte die Sachbeschädigung an beiden Rettungsfahrzeugen des Rettungsdienstes und sichtete Video- und Bildmaterial. Die Ermittlungen wird durch die Sonderkommission „2511“ (SOKO 2511) der Polizei Frankfurt geführt. Beide Parteien beschuldigen sich weiterhin gegenseitig. Die SOKO wurde am Samstagabend durch den Polizeipräsidenten Stefan Müller ins Leben gerufen.

Die Pressemitteilung der Gewerkschaft der Polizei vom 17.08.2023 wird durch die GdP auf der Plattform „X“ (ehem. Twitter) erneut der Auseinandersetzung beim Spiel der Eintracht Frankfurt gegen VfB Stuttgart angehängt. Die Forderungen „Stadionverbote und strengerere Kontrollen von Stadionbesuchern“. Das ist nun Aufgabe des Bundesinnenministeriums, unter Führung von Nancy Faeser (SPD), eine zügige Anstrebung von Schritte und Maßnahmen gegen zunehmende Gewalt.

+++ Nachtrag zum Beitrag vom 25.11.2023 +++