Südhessen: Die Afrikanische Schweinepest breitet sich in Südhessen weiter aus

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Seit Mitte Juni ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Südhessen präsent, wobei der Landkreis Groß-Gerau als Hauptbrennpunkt gilt. Infolge der Virusausbreitung mussten bereits etwa 2.000 Hausschweine notgeschlachtet werden, um die Verbreitung des Virus einzudämmen – jedoch bislang ohne durchschlagenden Erfolg. Täglich gibt es neue Meldungen über betroffene Tiere und Spezialeinsätze der Feuerwehr, die mit Hygieneschleusen die Notkeulungen unterstützen. Fachfirmen errichteten mühsam mehrere Kilometer Elektrozaun, um die Ausbreitung zu verhindern.

Die Auflagen für landwirtschaftliche Betriebe wurden weiter verschärft, sodass auch die Getreideernte nach einem strikten Checkplan durchgeführt werden muss. Es ist beispielsweise Pflicht, vor dem Dreschen das Feld mit einer Drohne zu überfliegen, um eventuell Wildschweine aufzuspüren. Vor einigen Tagen wurden die Sperrzonen erneut vergrößert, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern – bisher allerdings ohne Erfolg.

Das Landwirtschaftsministerium teilte am vergangenen Samstag mit, dass im Kreis Bergstraße ein mit der Schweinepest infiziertes Wildschwein gefunden wurde. Das tote Tier wurde westlich von Einhausen von einem Landwirt entdeckt, der sein Feld mit einer Drohne absuchte, um die Genehmigung für die Ernte einzuholen. Die Sperrzonen wurden daraufhin umgehend angepasst.

In der Sperrzone II, der sogenannten “infizierten Zone”, gelten strikte Maßnahmen: Jagdverbot, Leinenpflicht für Hunde und eine Anweisung für Fußgänger, auf den Wegen zu bleiben. Maschinelle Arbeiten auf Feldern müssen zuvor genehmigt werden, um zu verhindern, dass Wildschweine aufgeschreckt werden und das Virus weiterverbreiten. Die Sperrzone II umfasst den gesamten Kreis Groß-Gerau sowie Teile der Kreise Offenbach-Land, Darmstadt-Dieburg, Bergstraße, Main-Taunus und die Städte Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden.

In der weiter gefassten Sperrzone I, der sogenannten Pufferzone, wird zur verstärkten Jagd auf Wildschweine aufgerufen. Für Schweinehalter gelten besondere Einschränkungen. Bislang wurde das Virus bei 64 Wildschweinen und mindestens neun Hausschweinen nachgewiesen. Sieben landwirtschaftliche Betriebe im Kreis Groß-Gerau sind von den Nachweisen betroffen.

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