Trebur/Groß-Gerau – Ein Vorfall auf der Buslinie 23 sorgt für Empörung: Zwei 12-jährige Jungen wurden am Abend des 4. März von einem Busfahrer mitten im Nirgendwo ausgesetzt – ohne ersichtlichen Grund.
Denis Coskun und sein Freund Devin fuhren um 19:09 Uhr in der Astheimer Straße in Trebur in Richtung Groß-Gerau. Doch kurz nach der Ausfahrt aus Trebur, zwischen Trebur und Nauheim, stoppte der Busfahrer, warf die Kinder aus dem Bus und fuhr einfach weiter. Der Grund: Er beschuldigte sie, den Halteknopf gedrückt zu haben.
Ohne eine weitere Klärung schrie er die Jungen an und zwang sie, an einer abgelegenen, unbeleuchteten Haltestelle neben einem Acker auszusteigen. Allein im Dunkeln rief Denis seinen Vater verzweifelt an: „Papa, hol mich bitte ab, ich habe große Angst.“ Er konnte seinen Standort senden, wusste aber selbst nicht genau, wo er war.
Sein Vater machte sich sofort auf den Weg und holte die Kinder ab. Doch damit nicht genug: Nachdem der Bus weitergefahren war, fuhr Denis’ Vater zur Endstation der Linie 23 an der Kreisklinik Groß-Gerau, um den Vorfall persönlich zu klären und eine Erklärung vom Busfahrer einzufordern.
Kaum dort angekommen, rief der Fahrer sofort die Polizei – ohne ersichtlichen Grund. „Ich habe keine aggressiven Handlungen vorgenommen und hatte auch nicht vor, mich unangemessen zu verhalten. Zumal meine Kinder dabei waren, wäre das für mich ohnehin keine Option gewesen. Wir leben in einem Rechtsstaat, und es gibt Gesetze, die einzuhalten sind.“
Kurz darauf traf die Polizei an der Endstation ein, hörte sich beide Seiten an und zeigte Verständnis für die Situation. Sie beruhigte auch Denis, der nach dem Vorfall noch immer aufgelöst war.
Doch das ändert nichts an der eigentlichen Problematik: „Es kann nicht sein, dass Minderjährige nachts einfach aus dem Bus geworfen werden. Ich bin nicht nur Vater eines Sohnes, sondern habe auch eine Tochter, die täglich mit dem Bus zur Schule fährt. Was wäre, wenn so etwas ihr oder einem anderen Kind passieren würde?“
Solche Vorfälle sind nicht nur verantwortungslos, sondern auch brandgefährlich. In einer solchen Situation kann alles Mögliche passieren. Am Ende sind es oft die Eltern, die darunter leiden müssen, während unverantwortliche Busfahrer keinerlei Konsequenzen für ihr Verhalten tragen.
„Dieses Verhalten darf nicht toleriert werden. Ich erwarte eine klare Stellungnahme und entsprechende Maßnahmen, um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder vorkommt.“
Eine offizielle Beschwerde wurde bereits eingereicht. Eine Stellungnahme des Busunternehmens steht noch aus.